Veranstaltungen September 2024 bis April 2025
Di, 17.September, 19.30 Uhr: Interreligiöses Friedensgebet
Gewalt und Gegengewalt wüten im Heiligen Land, in der Ukraine und an manchem anderen Ort. Die Nachrichten davon machen sprachlos. Oft sind „Gut“ und „Böse“ nicht klar zu unterscheiden und jegliches Urteil verbietet sich aus Respekt vor den Leidenden. Eines aber ist deutlich:
Die gegenwärtige Situation ist ungeheuer belastend, – nicht zuletzt auch in seelischer Hinsicht. Jeder Gewaltakt zerstört Vertrauen und Menschlichkeit und mindert die Bereitschaft, Leben zu teilen.
In dieser Lage bitten wir alle, die es hören können und wollen, mit uns zu beten.
Seit Jahren praktizieren wir stille Friedensgebete, bei welchen Angehörige verschiedener Religion sowie Menschen ohne Religionszugehörigkeit einander beistehen. Niemand belehrt oder „bekehrt“ niemanden. Das Verbindende zählt, nicht das (ehrlich wahrgenommene) Trennende.
VERANSTALTUNGSREIHE: „In allen den Menschen sehen – Chancen für Frieden durch Religionen“
Kann es auch in der gegenwärtigen Krisenzeit Frieden zwischen den Religionen geben? Begegnungen zwischen Menschen verschiedenen Glaubens können dazu beitragen, einander kennen und vielleicht auch wertschätzen zu lernen und Gemeinsamkeiten zu suchen.
08.10.2024 – Auftaktveranstaltung
Wie kann es gelingen, dass die „Kinder Abrahams“ miteinander in Frieden leben?
Vertreter*innen der abrahamitischen Religionen geben in einleitenden Beiträgen Impulse für ein moderiertes Gespräch, in das auch das Publikum einbezogen werden soll.
05.11.2024
Interreligiöse Existenz. Spirituelle Erfahrung und Identität im interreligiösen Dialog
Vortrag und Gespräch mit Dr. Christian Hackbarth-Johnson
Was geschieht, wenn zwei Religionen in einem Menschen zusammenkommen? Diese Frage soll am Beispiel des Benediktiners und christlichen Sannyasis Henri Le Saux/Swami Abhishiktananda (1910-1973) erläutert werden.
Der französische Benediktiner Henri Le Saux ging 1948 nach Indien mit der Idee, als christlicher Mönch die spirituelle Erfahrung Indiens ins Christentum zu integrieren und auf diese Weise zur Christianisierung Indiens beizutragen. Die Begegnung mit dem indischen Weisen Sri Ramana Maharshi (1879-1950) führte ihm das Ausmaß der Herausforderung vor Augen. Über 25 Jahre vertiefte Le Saux sich in die indische Erfahrung der Nicht-Dualität (advaita) zwischen Selbst und Gott und sah es als seine Aufgabe an, diese Erfahrung ins Christentum zu vermitteln. Er wurde dabei einer der wichtigsten Vertreter der interreligiösen Bewegung im Christentum.
Referent: Dr. Christian Hackbarth-Johnson, Jg. 1964, ist ev. Theologe, Zen- und Yogalehrer, Promotion 2002 zu Henri Le Saux. Von 2005-2016 leitete er interreligiöse Begegnungsreisen nach Indien „auf den Spuren von Henri Le Saux“. Auch arbeitete er zu den anderen Pionieren des hinduistisch-christlichen Dialogs, Raimon Panikkar und Bettina Bäumer. Siehe auch www.hackbarth-johnson.de.
03.12.2024 und 15.01.2025
Interreligiöses Gebet um Frieden
Von ihren Wurzeln her sind wohl alle maßgeblichen Religionen auf Frieden ausgerichtet. Daher gilt es – gerade in Zeiten heftiger Aggression und Spannungen – an diese Wurzeln heranzukommen.
Dies versuchen wir durch meist stilles, wortloses, gemeinsames Beten. Uns geht dabei die Verwurzelung in der eigenen Religion nicht nur nicht verloren, sondern wir erfahren das Eigene gerade im Miteinander mit dem (den) Anderen in seiner Kostbarkeit neu.
04.02.2025
Ist Frieden zwischen Judentum und Islam möglich?
Prof.Dr. Fahimah Ulfat, Professorin für Islamische Theologie / Rabbiner Asher Mattern
Die Situation zwischen Angehörigen der jüdischen und der islamischen Religion ist heue fast ausschließlich von den Spannungen im Nahen Osten bestimmt. Tatsächlich gab es zwischen Judentum und Islam aber in der Geschichte zahlreiche Verbindungen und Begegnungen, die oft positiver Natur waren. Der Vortrag beleuchtet die heutige Situation aus der Perspektive der traditionellen Quellen und versucht so Möglichkeiten eines fruchtbaren Miteinanders zu entwerfen.
Referent*in: Prof.Dr. Fahimah Ulfat, Professorin für Islamische Theologie / Rabbiner Asher Mattern, Tübingen – Leiter*in der Jüdisch-Islamischen Forschungsstelle (JIF) am Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung sowie am Institut für islamisch-religionspädagogischen Forschung der Universität Tübingen.
11.03.2025
Was wir voneinander und miteinander lernen – interreligiöses Begegnungslernen
Dipl.-Theol. Cordula Dörfer mit Schüler*innen des Gymnasiums Bammental
An diesem Abend geht es um die Frage, wie in einer religiös und weltanschaulich pluralen Gesellschaft angehende Bürgerinnen und Bürger bereits in der Schule lernen können, friedlich miteinander zu leben und Verschiedenheit – auch in religiösen Ansichten – auszuhalten. Hierbei kann der Unterricht der verschiedenen Religionsgemeinschaften genauso einbezogen werden wie das Fach Ethik. Wünschenswert ist, dass diese Fächer miteinander kooperieren, damit die Schülerinnen und Schüler lernen, mit den Unterschieden zwischen den Religionen umzugehen.
08.04.2025
Interreligiöses Gebet um Frieden
Alle Veranstaltungen beginnen finden im +punkt. Heidelberg (Marsilius-Arkaden), Im Neuenheimer Feld 130.2 statt.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei! Bitte beachten Sie, dass wir uns ab 2024 in der Regel dienstags treffen!
Internet: www.haus-der-stille-hd.de e-mail: hdstille_hd@yahoo.com
Meditieren für den Frieden
Ab November 2019 haben wir unsere Abende der Stille und des Gebets neu akzentuiert und sie unter das Thema „Meditieren für eine friedliche Welt“ gestellt.
Zahlreiche Entwicklungen und Ereignisse in den vergangenen Monaten und Jahren lassen die Menschen in Europa erfahren, wie die globalen Spannungen in der Welt vor ihrer eigenen Haustür angekommen sind: Terroranschläge und Sicherheitsdebatte, populistische Agitation und Hasskomentare in den Medien – Es fällt schwer, sich dem Sog der Emotionen und der veröffentlichten Meinungen zu entziehen, die das menschliche Denken und „Fühlen“ zunehmend in Beschlag nehmen und das Miteinander in den Alltags-Beziehungen und in der Gesellschaft belasten.
Als Männer und Frauen, die seit Jahren verschiedene Formen des Gebetes der Stille, der gegenstandslosen Meditation – Zen und christliche Kontemplation – und interreligiösen Austausch praktizieren, fragen wir uns:
Was ist der spirituelle Beitrag für eine friedliche Welt?
- Wie verarbeiten wir selber mental und seelisch die Vorgänge in unserer so komplex und brisant gewordene Welt?
- Was hilft uns menschlich zu bleiben im Umgang mit uns selber, mit Fremden – auch mit Andersdenkenden?
- Wie können wir Menschen unterstützen, die sich für andere einsetzen?
- Wie kann die „Kraft aus der Stille“, von der wir überzeugt sind, im Engagement für eine friedliche Welt unter uns Menschen und mit der Schöpfung wirksam werden?
- Woher kommt uns angesichts der Fülle und Komplexität der Probleme eine neue Vision für das Menschsein im 21. Jahrhundert?
Die Initiative Meditieren für eine friedliche Welt ist eine Reaktion auf die derzeitige weltweite Krise, ausgelöst durch die Flüchtlingsbewegungen, die seit wenigen Jahren auch Mitteleuropa erreicht haben und erhebliche Verunsicherung auslösen.
Zusammen mit vielen Menschen spüren wir: Niemand ist eine Insel! Es gibt keine nationalen oder individuellen Lösungswege mehr, die losgelöst vom Blick auf das Ganze wirksam sein könnten.
Es geht um nichts weniger als um das Erwachen der menschlichen Gemeinschaft zu sich selber.
Themen und Termine unserer Veranstaltungen: Siehe Aktuelles.
Abende der Stille und des Gebets
Beten ersetzt keine Tat – und ist zugleich ein Schritt, der durch nichts zu ersetzen ist. Wie richtig und schwer das ist, wird jedesmal klar, wenn Religionen pervertiert und instrumentalisiert werden, um Menschen gegeneinander aufzubringen. Angesichts solchen Missbrauchs scheint es ein zarter Versuch, wenn Menschen verschiedener Religion bewusst miteinander (meist ohne Worte)um Frieden beten. Die Erfahrung zeigt jedoch, welche Kraft in dieser zarten Unternehmung liegen kann.
Wie die Teilnehmenden unsere Abende der Stille und des Gebets erleben:
„Beten ist für mich wie Anschluss suchen an eine kosmische Ordnung …Vertrauen aufbauen in den Sinn im Alltagsgeschehen“
„Beten ist für mich verzweifelnd hadern“
„Beten ist für mich zu mir selber finden“
„Beten ist für mich heimkommen und zeigt mir den roten Faden durch mein Leben“